In unserer so genannten Ersten Welt treten Luxusprobleme auf: Güter, die die menschlichen Grundbedürfnisse abdecken, gibt es im Überfluss, Chancen und Möglichkeiten scheinen endlos zu sein und Maschinen verbessern unser menschliches Dasein, das so bequem wird wie nie zuvor. Heutzutage werden Probleme erzeugt, die im Vergleich zu anderen Regionen der Welt keine Probleme sind. Im Internet werden diese Probleme unter dem Schlagwort „Probleme der ersten Welt“ zusammengefasst. „Ich habe einen Freund im Bus gesehen, jetzt kann ich keine Musik mehr hören“, „Ich bin so betrunken, dass die Party nicht mehr lustig ist“, „Mein Gebiss tut weh, weil ich zu viel gegessen habe“, „Ich kann nicht draußen arbeiten, weil mein Bildschirm die Sonne reflektiert“, das sind die Probleme der Ersten Welt.
Unser Projekt „First World Aid“ besteht aus einem Sticker-Magazin, das im Selbstverlag von risograph herausgegeben wird, um schnell und kostengünstig eine Möglichkeit zu schaffen, zu helfen. Es visualisiert die kleinen Herausforderungen unseres Alltags und kategorisiert sie. Das Sticker-Magazin erklärt anhand philosophischer Themen, was Probleme sind und deckt ihre wahren Ursachen auf; es erklärt, warum der Mensch sich seines eigenen Verstandes bedienen muss, wie es schon Immanuel Kant im 18. Jahrhundert forderte. Indem wir diese Tatsache aufzeigen, haben wir Lösungen für die abstrakten Schwierigkeiten von heute gefunden. Die Aufkleber zeigen eine humorvolle Visualisierung des Problems und eine Möglichkeit, es zu lösen. Das ganze Projekt ist ein Appell, sich mit philosophischen Themen auseinanderzusetzen, um ein Problem in Zukunft schneller zu lösen. Denn jeder Mensch in der Ersten Welt muss seine Zeit den großen globalen Herausforderungen unserer Welt widmen, und nicht seinem eigenen Alltagstrott!
Konzeption, Text, Satz, Layout und Illustration © 2014 Thomas Bögle, Andreas Drodsz, Simon Gogolin
Betreuung: Prof. Gertrud Nolte an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg